(Audio)Samples sind wie Stichproben für Fussböden. Auf Stichproben für
Fussböden tritt man in der Regel nicht rum. Im Teppichladen halte ich
die wenigen Quadratzentimeter z.B. PVC in der Hand nicht, um sie zu
betreten, sondern sie mir quadratmetermässig meine Wohnzimmer füllend
vorzustellen. Von einem kleinen, z.B. gelben, behaarten Quadrat
inspiriert ist so jeder in der Lage, noch in dem Laden (und in
Gedanken), sich auf praktisch unbegrenzten Flächen eines gewünschten
Materials zu begeben.

Dass man Musikmusterproben nicht betretet hat natürlich andere Gründe.
Was sie von  Gardinen- und Teppichmustern unterscheidet ist dennoch
etwas anderes: man muss sich nicht vorstelllen, wie es sich anhören
würde, wenn man sie anhören würde, denn man hört sie sich ja schon an!
Vorstellbar ist natürlich die Musik als Bodenbelag, als Tapete oder
Vorhang, denn grade weil es sowas nicht gibt muss man es sich eben
vorstellen.

Die Musikmusterproben lassen einen etwas probieren und kosten, das man
nicht haben kann, aber genau wie Parfum, Lippenstift und Shampoo sind
sie wohl dafür da, zur Erregung wildester Phantasien.