Philipp Wachsmann
Philipp Wachsmann (geb. 1944 in Kampala) studierte Violine bei der internationalen Künstlerin Isolde Menges und Musik an der Durham University, erhielt Stipendien für ein Violin- und Kompositionsstudium an der Indiana University in Bloomington, USA, und für ein Kompositionsstudium bei Nadia Boulanger in Paris 1968/9, wo er auch Kurse für moderne Musik bei Henri Pousseur und Pierre Boulez in Basel besuchte. Anschließend lehrte er 1969/70 an der Durham University und zog dann nach London, um eine Karriere als Musiker zu beginnen.
Er leistete Pionierarbeit bei der Entwicklung neuer Klänge mit Hilfe von Violine und Elektronik und ist auf über 100 LPs/CDs bei verschiedenen Labels, darunter ECM, zu hören. Er tritt mit den meisten Musikern auf, die im Bereich der modernen Improvisation arbeiten. Zu seinen Ensembles und Aufnahmen gehören das London Jazz Composer's Orchestra, der verstorbene Derek Bailey, Evan Parker, Barry Guy und der belgische Pianist Fred van Hove. Zu seinen aktuellen Ensembles gehören das Stellari String Quartet und das Imaginary String Trio, Philipp Wachsmann arbeitet aber auch oft als Solist allein oder mit anderen Gruppen. Er dirigiert regelmäßig seine eigenen Stücke mit dem London Improvisation Orchestra. Zu seinen Auftritten gehören eine Tournee mit dem Videokünstler Kjell Bjorgeengen und dem Musiker Keith Rowe im Rahmen der Kill Your Timid Notion-Festival-Tournee, mit Ken Vandemark und Paul Lytton sowie mit der Künstlerin Sarah Eckel beim FMP-Festival in Berlin.
Philipp Wachsmann kollaboriert auch mit Film, Tanz und Architektur. Viele Jahre lang war er Leiter des Electronic Music Studio am Morley College und unterrichtet derzeit Kompositionskurse am City Literary Institute.
Die Musik Ugandas, die er seit seiner Kindheit hört, und die Gespräche mit seinem Vater Klaus Wachsmann im Laufe der Jahre haben ihn stark beeinflusst, ebenso wie das ethnomusikalische Denken, obwohl er als Performer und musizierender Musiker seine eigene musikalische Sprache entwickelt hat. Kürzlich hielt er einen nun veröffentlichten Vortrag über die "Veränderbarkeit musikalischer Erfahrung - Einflüsse auf mein Musizieren".
Seit 1972 gibt er an verschiedenen Orten regelmäßig Workshops in improvisierter Musik, die für viele der heutigen Interpreten ein Ausgangspunkt waren.
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© Philipp Wachsmann